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Zufriedenheit

Was bedeutet es, zufrieden zu sein? Wie kann ich zufriedener und glücklicher leben?

Kennst du das Gefühl, wenn du an deinem Fenster am Schreibtisch sitzt, dir die grauen Wolken entgegenstarren, die Bäume sich stark im Wind wiegen und du dich fragst: bin ich zufrieden mit meinem Leben, so wie es jetzt ist?

Aber Moment mal! Gibt es denn einen Unterschied zwischen zufrieden und glücklich (sein) und wie zeigt sich diese Komponente in deinem Leben? Wie zufrieden bist du eigentlich?


Laut Definition nach Psychologieprofessor Philipp Mayring, welcher auf diesem Gebiet forschte, ist Glück "das intensivste Wohlbefinden, das Menschen kennen". Es ist langanhaltender als Freude und beschreibt den Zustand, welchen wir in der Natur oder im sozialen Kontext mit Anderen verspüren. Wir Menschen sind dann aufgeschlossener gegenüber anderen. (Reinhardt 2020)

Zufriedenheit ist eher ein ruhigerer Gefühlszustand im Vergleich zum Glücksempfinden und es liegt dieser eine positive Grundhaltung zugrunde. Sie entsteht oft auch als "Ergebnis von Denkprozessen wie dem Vergleichen und Abwägen". Persönlichkeitsentwicklung, also das Stretchen der eigenen Komfortzone und Ich-Reflektion bzw. -Erweiterung führt ebenfalls zu mehr Zufriedenheit. (Reinhardt 2020)


Das Pendel der Zufriedenheit schlägt in die Richtung, in die der Mensch von seiner Grundhaltung heraus in die Welt und auf seine Mitmenschen blickt. Blickst du positiv, negativ oder neutral in die Welt?

Meine (gefühlte) Zufriedenheit kann ich selber beeinflussen und sie ist ein Spiegel meiner Innenwelt. Menschen, welche bekannterweise unzufrieden (also nicht in Frieden ;)) sind, projizieren ihre eigene Unzufriedenheit nach außen. Sie beschweren sich über das Wetter, die Politik, die Nachbarn, die Sauberkeit, die Menschen in der S-Bahn und die lauten Kinder auf der Straße. Niemand wird es ihnen recht machen können, denn das können sie nur selbst - aus sich selbst heraus.

Du kennst bestimmt solche Menschen oder bist vielleicht selber so ein Dauernörgler? Kurzer Denkimpuls für dich: was bringt dir dein Jammern? Fühlst du dich besser danach? Wolltest du einfach mal deine Emotionen rauslassen und deinen Stresspegel senken? Willst du das andere sich genau so elend wie du fühlen und mit dir mitfühlen (leiden)?


Nun zurück zum Thema. Wie kann ich zufriedener werden und mein Leben ausbalancierter gestalten? Ein paar Tipps gebe ich dir sehr gerne mit auf deinen persönlichen Veränderungsweg, sodass du vielleicht in der einen oder anderen stressigen Situation mehr in Frieden bist.


Tipp No.1: Dankbarkeit

Wofür bist du heute dankbar gewesen? Was ist dir heute Schönes widerfahren?
Ich reflektiere jeden Abend darüber in einer kurzen 5-Minuten-Meditation, wofür ich dankbar bin: schwierige Aufgaben gelöst, Neues gelernt, Menschen geholfen, das spielende Kind in der S-Bahn, der riesige Gänseschwarm am Abendhimmel über mir, die gute Unterstützung von Kollegen etc.


Tipp No.2: Genügsamkeit & Achtsamkeit

Wann ist genug "genug" für dich? Wann genügst du dir selbst? Wem willst du in dieser Situation eigentlich gefallen?

Kannst du nach einem gelungenen Abend bei Freunden einfach so und zufrieden nach Hause gehen und dem guten Essen, den tiefsinnigen Gesprächen und dem schönen Ambiente gedanklich nachschwingen oder musst du bis zum "bitteren Ende" bleiben bis kurz vor Mitternacht und den Gastgeber somit auch bitten, dir zu liebe länger wach zu bleiben?


Tipp No.3: Rituale

Womit startest du in den Tag und womit beendest du ihn?

Ich persönlich liebe mein tägliches "It´s Cappuccino-Time"- Ritual mit meinem Partner am Vormittag: wir kreieren dann einen Cappuccino mit Hafermilch und Kaffeebohnen aus der Kaffeerösterei, dazu gibt es meistens selbst gebackenen Kuchen oder Cookies.

Es ist für mich wie eine lieb gewonnene "kurze, gedankliche Pause": eine Auszeit ganz für mich. Ich merke natürlich auch, wenn ich übereilt zwischen den Meetings hin und her hetze und mir zwischendurch den einen oder anderen Cappuccino verabreiche, die Wirkung ist allerdings nicht dieselbe, wie die wahrhaftige und in Ruhe genießerische "It´s Cappuccino-Time". ;)


Ich hoffe, du kannst ein paar gedankliche Impulse mitnehmen und vielleicht blickst du ja (genau so wie ich) den nächsten grauen Himmel etwas freundlicher an und erkennst trotz der dunkelgrauen Farbbalken den kleinen, bunten Schmetterling, welcher sich seinen Weg durch die Dunkelheit bahnt?

In diesem Sinne! Gute Gedanken...

Quellenangaben:

Reinhardt, Susie. (2020). Das leise Glück der Zufriedenheit. Psychologie Heute, Abruflink: https://www.psychologie-heute.... (17.11.2023)
Anselm, Grün
(2021). Zufrieden sein kann jeder lernen! Mit vier kleinen Schritten glücklich werden. Erschienen als Gastbeitrag auf Focus Online, Abruflink: https://www.focus.de/gesundhei...(17.11.2023)